Freitag, 15. Juni 2007

Naturschutz

Friedhöfe sind nicht nur ein wesentlicher Teil des öffentlichen Grüns, sie sind auch wichtiger Lebensraum für in den eng bebauten Städten verdrängte Pflanzen und Tiere. Durch die minimale Bewirtschaftung der für den Verkauf als Bauland vorgesehenen verwilderten Fläche seit mehreren Jahrzehnten konnten sich dort zahlreiche Spezies ansiedeln.
Der Berliner Landesverband für Naturschutz (BLN) hatte, nachdem 2005 bereits in einem Vorschlag zum Friedhofsentwicklungsplan (FEP) absehbar wurde, dass u.a. auf den Friedhöfen St. Marien/ St. Nikolai II und Georgen-Parochial I Flächen im Hinblick auf eine Bebauung gefährdet sein werden, im Vorjahr auf diesen Flächen geforscht.
Nach einer telefonischen Vorinformation des BLN wird die Fläche auf dem Marienfriedhof aus Sicht der Naturschützer zwischen wertvoll und besonders wertvoll eingeordnet, insbesondere wegen ihres Insektenreichtums.
Unserer Ansicht nach verbietet sich einen Bebauung der geplanten Fläche auf dem Marienfriedhof auch aus Sicht des Naturschutz. Hier gilt es Grünfläche für die Erholung der Menschen, aber auch Lebensraum für zahlreiche Arten zu erhalten. Eine Bebauung würde einen riesigen irreversiblen Eingriff in das zusammenhängende Biotop der Friedhöfe bedeuten. Dabei stehen im Bezirk Pankow ausreichend Recyclingflächen zur Verfügung, d.h. Flächen, deren Bebauung einen erheblich geringeren Eingriff in die Natur bedeuten würde.

Über Naturschutz auf Friedhöfen allgemein findet man sehr schöne Informationen unter:
www.stiftung-naturschutz.de/friedhof/index.php

Die Stiftung Naturschutz Berlin hat in Zusammenarbeit mit dem BLN dem Thema ein liebevoll gestaltetes Heft gewidmet, welche man kostenlos bestellen kann: GRÜNSTIFT special 23, Lebensraum Friedhof- Naturschutz auf Friedhöfen.